Advent, Advent, und alles rennt…

Advent, Advent, und alles rennt…

25. November 2016 Aus Von Catrin Grobbin

Der erste Advent steht vor der Tür. Und wie jedes Jahr kommt Weihnachten wieder ganz plötzlich. In nicht einmal vier Wochen ist Heiligabend. Diese Tatsache versetzt viele bereits jetzt in hektische Betriebsamkeit. Was noch alles zu erledigen ist, einzukaufen vor allem! In der Stadt kann man es ja schon lange an der Weihnachtsdekoration und den weihnachtlichen Süßwaren erkennen, aber spätestens am Samstag vor dem ersten Advent geht die Jagd richtig los: Geschenke müssen her! Ohje! Andere fangen erst am 23. oder 24.12. mit der Geschenkejagd an und sind dann RICHTIG im Stress! Keine guten Voraussetzungen für adventliche oder gar weihnachtliche Stimmung.

Glücklicherweise kann ich mich da vergleichsweise entspannt zurücklehnen und das Treiben betrachten. In meiner Herkunftsfamilie war es an Weihnachten und auch davor immer sehr gemütlich, und so halten wir es dankenswerterweise auch heute noch. Es muss nicht jede und jeder unbedingt ausgerechnet an den Feiertagen selbst besucht werden. Das ginge bei uns zum Glück auch schon räumlich gesehen nicht. Und ist es nicht auch eigentlich viel schöner, die gemeinsamen Essen auf das ganze Jahr zu verteilen, anstatt sich an drei Feiertagen von Festessen zu Festessen zu hangeln und hinterher völlig erschöpft auf das eigene Sofa zu sinken und zu denken “Gott sei Dank ist DAS vorbei!” ? Ich finde schon, dass das auch besser geht.

Und die Sache mit den Geschenken. Versteht mich nicht falsch: Ich schenke sehr gern, gern Selbstgemachtes, aber auch Gekauftes. Ich kriege auch sehr gern Geschenke. Aber dieser Zwang, für jede/n das Richtige ausgerechnet zu Weihnachten zu finden, ist nicht so richtig mein Ding. Und schon gar nicht der größer-teurer-spektakulärer-Trend! Auch da bin ich sehr froh, dass wir Erwachsenen in unserer Familie uns nichts, oder höchstens etwas Kleines (Achtung: Falle :-)) schenken. Die Kinder bekommen natürlich etwas, das soll und muss auch so sein. Aber auch das ist zur Zeit entspannt, denn ab einem gewissen Alter sind Geldgaben ja das liebste Geschenk, gilt es doch, sich größere Träume erfüllen, als die, die man mal eben so unter den Baum legen kann. Und unser Kind ist zum Glück noch mit allem zufrieden, es ist ohnehin ihr erstes Weihnachten, da haben wir noch ein wenig Zeit bis zum ersten Wunschzettel…

Und mal ehrlich: Ist es nicht das schönste Geschenk, dass man einander hat? Dass man so, wie es eben entspannt geht, schöne Zeit miteinander verbringt? Dass man sich ansonsten vielleicht auch irgendwann im Jahr unerwartet eine Freude bereitet, wenn man etwas Schönes findet, das einem zuruft: “Ich bin genau das Richtige jetzt gerade für Gertrud! Schenk mich einfach gleich!” Oder vielleicht zum Geburtstag? Jedenfalls doch nicht unbedingt auf Zwang dann, wenn die Geschäfte einem Riesenpakete in die Schaufenster stellen. Mich stresst das jedenfalls zu sehr, ich mache da nicht mit. Und stricke lieber in der Zeit an einem neuen Paar Socken für meinen Liebsten, der mal wieder damit “dran” ist (ich kann nicht jeden jedes Jahr bestricken, das wäre ja Stress). Und der das übrigens auch weiß und gesagt hat: “Mach dir keinen Stress, ganz in Ruhe. Wenn sie bis Weihnachten nicht fertig sind, zieh ich sie halt etwas später an.” Danke!

Natürlich mache ich mir manche Jahre auch mehr Arbeit mit den Geschenken, stricke, häkle, bastele Geschenke für alle, die  ich gern beschenken möchte. Aber da gibt es in meinem Empfinden einen Unterschied zum allgegenwärtigen Geschenkewahn, den ich beobachte: Ich habe SPAß dabei, die Geschenke zu machen! Es ist eine schöne Freizeitbeschäftigung, mir etwas Schönes auszudenken und das dann in die Tat umzusetzen. Und ein Trick dabei ist außerdem: Wenn ich so etwas vorhabe, fange ich sehr rechtzeitig an. Somit komme ich selten wirklich in Stress. Und ich habe schöne Vorhaben, die mir viele schöne Stunden früher im Jahr bescheren, so macht Schenken gleich viel mehr Spaß! (Ich gebe zu, dieser Hinweis kommt für dieses Jahr etwas spät, aber vielleicht schreibe ich ihn in meinem Anti-Aufschiebeblog, den ich bisher noch aufschiebe, dann etwas rechtzeitiger fürs nächste Jahr.) Wenn du entspannte Geschenkideen für jetzt hast, die du mit anderen teilen möchtest, dann schreibe sie doch gern im Kommentar unter diesen Text.

Im Übrigen finde ich es wunderbar, einfach warm eingemummelt draußen spazieren zu gehen, die schönen Adventslichter zu betrachten (die liebe ich wirklich sehr, vor allem im nasskalten November und Dezember!). Und am besten ist das Ganze, wenn die Geschäfte schon geschlossen haben, dann ist die Atmosphäre gleich viel entspannter und adventlicher. 😉

Also: Mach doch mal langsam und erinnere dich an die eigentliche Botschaft von Weihnachten: Liebe und Freude! Mach es dir schön und gemütlich, trinke einen schönen Tee mit Freunden, und freue dich des Lebens.

In diesem Sinne wünsche ich allseits eine besinnliche und mögliches entschleunigte, stressarme Adventszeit!

Catrin Grobbin