30 Tage Positiv-Bilanz-Challenge: Übung in Wertschätzung, Freude und Dankbarkeit Teil IV – Fazit
Ein Wort vorweg: Dieser Beitrag bezieht sich auf Teil I, Teil II und Teil III der im Titel genannten Übung. Falls Du diese Artikel noch nicht gelesen hast, fang am besten damit an, sonst macht ein Fazit ja wenig Sinn. 🙂
Und jetzt mein Fazit: Das war wirklich eine tolle Challenge, die mir neue Einsichten gebracht hat und die ich nur weiterempfehlen kann!
Zuerst kamen mir die 30 Tage sehr lang vor, zumal ich dieses Mal ja selbst aktiver war als bei der letzten Challenge, zu der mir meine Freundin jeden Morgen eine Aufgabe geschickt hat und ich einfach versucht habe, diese so gut es geht umzusetzen. Ich musste selbst daran denken und wegen dieses Artikels in vier Teilen ja auch noch jeden Abend etwas aufschreiben. In den ersten Tagen habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich die Übung nicht doch auf 10 oder 20 Tage verkürzen sollte. Zumal ich an einem langen Wochenende abends einfach nicht dazu gekommen bin und es auch zwischendurch mal vergessen habe zu schreiben. Dadurch war ich unsicher war, ob ich dies tatsächlich durchhalten kann.
Aber nun, nachdem ich 30 Tage vorbei sind, habe ich tatsächlich den Eindruck, dass ich eine neue Gewohnheit etablieren konnte. Mein Blickwinkel ist – was ich ja auch damit beabsichtigt hatte – wieder mehr auf die positiven Aspekte eines Tages gerichtet. Dadurch, dass ich wusste, dass ich abends etwas aufschreiben wollte, habe ich auch im Verlauf des Tages schon immer mal wieder darauf geachtet, was mir am Tag gefällt und gut tut. Und wenn, wie es so häufig im Alltag passiert, mir eine Situation nicht so angenehm war, kam manchmal der Gedanke „Das kannst du gleich wieder vergessen, wir schreiben ja nur die positiven Aspekte auf.“.
Ich empfehle allen, die bisher nicht mitgemacht haben, diese oder eine ähnliche Übung auch mal zu machen. Seit ein paar Tagen versuche ich, gleich morgens damit zu starten, um gut in den Tag zu kommen. Ohne Blog oder Tagebuch, einfach in Gedanken. Ich kann euch sagen, das macht auch Spaß und gute Laune, und der Tag wird gleich besser, falls er holperig angefangen hat.
Wenn ich mir die Einträge so ansehe, wiederholt sich natürlich einiges. Das fand ich zuerst fast ein wenig erschreckend, führte es mir doch vor Augen, wie (vermeintlich) gleichförmig mein Leben zur Zeit verläuft. Aber dann dachte ich, dass das eigentlich ja keine schlechte Sache sein muss, dass ich mich einfach auch immer wieder über schönes Wetter oder schöne Erlebnisse mit meiner Tochter freuen darf, und dass gleichzeitig jeder Tag besonders und anders ist, auch wenn er ähnliche Elemente hat. Und eigentlich ist es ja auch egal, wie viel Abwechslung es im Alltag gibt, Hauptsache er macht Spaß.
Ab dem dritten Drittel ist mir aufgefallen, dass mir immer mehr Dinge einfallen, die ich gern aufschreiben möchte. Zuerst war ich immer froh, wenn ich zwei oder drei gefunden hatte, möglichst auch nicht immer die gleichen. Jetzt am Ende wollte ich gern immer noch mehr berichten, das an sich ist schon ein schöner Effekt. Gegen Ende habe ich dann beschlossen, noch einmal bewusst den Blick zu weiten und nachzudenken, ob mir nicht noch ganz andere Aspekte einfallen. Und siehe da: auch das hat geklappt.
Natürlich könnte es sein, dass bei mir gerade alles super läuft, und im Großen und Ganzen stimmt das auch. Aber wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf, dann hatte ich auch anstrengende und müde Tage dabei und auch ein paar Dinge, die nicht ganz so optimal gelaufen sind. Aber dadurch, dass sie überhaupt nicht Thema dieses Sichtweisenexperiments waren, bekamen sie oft nicht so eine große Tragweite. Das würde ich gern beibehalten: Den Fokus auf das Schöne ausrichten und alles andere zwar wahrnehmen und (er)leben, dann aber auch wieder „zu den Akten legen“, damit am Ende das Schöne übrig bleibt.
Das ist auch das, was ich mir für das Ende ganz am Ende wünsche (das natürlich am besten noch gaaaanz lange Zeit hat), dass das Schöne bleibt und zählt und der Rest nicht so wichtig oder auf den zweiten Blick vielleicht doch wichtig war. Bei Übungen, die in manchen Seminaren gemacht werden wie „Wenn du am Ende deines Lebens zurückblickst, was möchtest du sehen?“ oder „Wenn heute dein letzter Tag wäre, was würdest du tun?“, wird auch darauf abgezielt, die Wichtigkeit der Dinge einmal zu betrachten und die eigene Sicht auf das auszurichten, was wirklich zählt. Und wenn ich dann nochmal auf meine Bilanz schaue, bin ich gerade sehr zufrieden. Denn was kann wichtiger sein, als schöne Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe. Und davon konnte ich in den letzten 30 Tagen eine Menge berichten. Und wenn dann auch noch zwischendurch die Sonne scheint und es leckeres Essen gibt, ist das Leben doch super, oder? Was braucht mensch mehr?!
Das war jetzt einmal der „ganz große Blick“. Aber auch ohne diesen scheint es mir sinnvoll, immer mal wieder eine Korrektur des Blickwinkels vorzunehmen, auch im Kleinen. Also, worauf wartest du noch? Probier es doch auch einfach einmal aus! Ich wünsche allen, die sich dafür entscheiden, viel Spaß damit und ebenso schöne Erfahrungen, wie ich sie hatte.
Herzlich,
Eure Catrin Grobbin