Mit Kinderaugen

Mit Kinderaugen

10. Dezember 2017 Aus Von catrin_grobbin

Als ich meinen letzten Artikel außerhalb des Adventskalender schrieb, habe ich gemerkt, dass sich in meinem Kopf gerade zwei Themen vermischen. Deshalb habe ich entschieden, zuerst über die Vielfalt zu schreiben und danach über den anderen Aspekt: den Blick dafür zu haben.

Ich habe schon immer vieles wahrgenommen, die kleinen Details am Wegesrand, die Unterschiedlichkeit der Dinge. Aber ich muss gestehen, dass dieser Blick in den letzten Jahren hier und da ein wenig eingeschlafen ist. Aber jetzt, wo ich viel in der Gesellschaft unserer Tochter bin, dieser kleinen staunenden Person, werde ich wieder viel mehr dazu angeregt, auf die Dinge zu achten.

Sie sieht noch alles Neue, alles Ungewöhnliche, und mehr: vieles von dem, was für uns schon selbstverständlich ist, sieht sie das erste Mal und bestaunt und bewundert sie… Ein Highlight ihres Tages ist es im Moment, die Hände allein zu waschen. Das Wasser, das einfach so aus dem Wasserhahn kommt, damit herumspielen und es fühlen, davon kann sie einfach nicht genug kriegen.

Vor ein paar Tagen hat sie die Schneeflocken aus Papier am Balkonfenster entdeckt, die ich am Vorabend aufgehängt hatte (die Anleitung gibt es im Adventskalender), ihr Kommentar war „Wow!“ – Und ich wusste zuerst gar nicht, was sie eigentlich meint. 🙂

Am letzten Wochenende waren wir auf einem kleinen Weihnachtsmarkt und unsere Tochter ist (mit mir zusammen) das erste Mal mit einem Karussell gefahren. Im Dunkeln mit den ganzen Lichtern, sie war völlig fasziniert! Und ich fühlte mich kurz zurückversetzt in meine Kindheit, es war fast schon wie in einem surrealen Film: das Herumdrehen, die Musik, die Lichter, Eltern, die am Rand bei jeder Runde winken und rufen, begeisterte Kinder, toll!

Eine andere Sache, die ich liebe, ist es, die Adventsbeleuchtung einmal bewusst wahrzunehmen.  Die ganzen Lichterketten, die Weihnachtsbäume und Sterne in den Fenstern. Gerade die Adventszeit lädt ja ein, wieder mit Kinderaugen durch die Welt zu gehen. Überall leuchten Lichter, alles ist bunt und hell, trotz oder gerade wegen des Kontrasts mit der Dunkelheit und dem kalten Wetter. Vor einigen Tagen kamen wir spät nach Hause und konnten unserer Tochter den Weihnachtsbaum zeigen, der vor unserem Haus aufgestellt ist. Die Hausverwaltung spendiert jedes Jahr einen. Dankeschön übrigens! Es ist eine schlichte Tanne mit einer Lichterkette dran, aber die kleine Maus stand staunend davor… Ich freue mich schon darauf, wie sie unseren eigenen Weihnachtsbaum anstaunen wird, wenn wir ihn aufgestellt und fertig geschmückt haben! Auch darüber könnte man eigentlich schon einen eigenen Artikel schreiben: Adventszeit und Weihnachten – was sie abseits vom Schenken so schön und so besonders macht.

Aber ich bleibe jetzt beim eigentlichen Thema und wünsche Euch einen wunderbar wachen Blick für die vielen Wunder des Alltags und die schönen Dinge am Wegesrand. Gerade auch in der häufig so stressigen Jahreszeit. Auch das kann man als kleine Achtsamkeitsübung einsetzen, um wieder langsamer zu werden und nicht einfach durch den Dezember zu rennen. Wahrnehmen, was ist, bestaunen und genießen. Ich wünsche Euch viel Spaß dabei!

Einen schönen zweiten Advent!

Eure Catrin Grobbin

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